Die Polyvagal-Theorie – Die Kunst, sicher im eigenen Nervensystem zu sein
- nilayin
- Nov 5
- 2 min read
Stell dir dein Nervensystem wie eine innere Leiter vor. Ganz oben ist der Ort, an dem wir uns sicher, verbunden und lebendig fühlen. Hier, im Zustand der sozialen Verbundenheit, führt der Vagusnerv Regie. Wir können klar denken, kreativ handeln, zuhören, lachen – einfach da sein. Das ist der Zustand, in dem wir uns am meisten wohlfühlen und wo Produktivität lebt.
Doch unser Gehirn ist ständig auf der Hut. Es scannt unbewusst, ob wir in Sicherheit sind oder nicht. Eine kritische Nachricht, ein voller Kalender, ein Konflikt – und zack, wir rutschen die Leiter ein Stück hinunter: In den Fight/Flight Modus. Das sympathische Nervensystem springt an: Herzklopfen, Anspannung, Tunnelblick. Kurzzeitig ist das hilfreich – wir kommen in Bewegung, sind fokussiert. Aber wenn dieser Zustand zum Dauerzustand wird, kostet er uns Kraft, Ruhe und Freude.
Und manchmal wird es einfach zu viel. Dann zieht sich das System ganz zurück, wie ein Tier, das sich totstellt: der Freeze- oder Erstarrungszustand. Wir fühlen uns leer, müde, vielleicht sogar wie abgeschnitten von uns selbst. Das ist kein Versagen – es ist unser Körper, der sagt: Genug. Ich muss dich vor Überforderung schützen.

Die gute Nachricht: Diese Zustände sind nicht in Stein gemeißelt. Mit kleinen, bewussten Momenten – entspannende Atemtechniken, ein Spaziergang, ein ehrliches Gespräch, ein Lächeln – können wir Schritt für Schritt wieder nach oben klettern. Wenn du, je nachdem in welchem Level du dich befindest, passend handelst, sind erste Verbesserungen schnell spürbar. Lerne die Sprache deines Körpers zu verstehen und verhindere so aus Stress entstehende Symptome. Zurück in die Sicherheit, zurück in die Verbindung, zurück zu dir selbst. Dort, wo das Leben wieder fließt.

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